Avinci -> Logica – …

Eine Schmetterlingsstory – oder ...

Details

  • Kunde: Avinci / Logica
  • Aufgabe: Mach' uns bekannt, beliebt und begehrt
  • Zielgruppe: Alle, die einen beruflichen Bedarf an IT haben ...
  • Budget: präkrypto
  • Kategorien: B2B, Event, Konzept, Messe, Offline, Printwerbung, Spin Doctor
Des Kunden Seite

“Das größte Start-Up Deutschlands”.

Das war das erste Versprechen, mit dem ich in meinen frühesten Jahren als Selbstständiger für eine Firma warb, die genau das war. Ein IBM-BuyOut, das mit mehreren Dutzend Menschen wie die Feuerwehr loslegte und auch so loslegen wollte … als ob es so etwas wie die Dot-Com-Blase nie gegeben hätte. Und wenn schon, wir haben sie wieder aufgeblasen …

Die Firma hieß …

… und passte zu mir, wie die Faust aufs Auge. Entsprechend ging es auch Schlag auf Schlag:

“Wir bieten Ihnen alles – außer einem festen Arbeitsplatz”

Das war eine der Überschriften aus dem Recruiting-Bereich, die heute (2021/22) trotz Home-Office und Flexibilität und Work-Life-Balance etc. wohl immer noch für Aufmerksamkeit sorgen würde. Wir schreiben hier aber das Jahr 2006/07, wo es so gar nicht üblich war, dass man auch von Zuhause aus oder sonstwo arbeiten konnte. Ohnehin tat man dies weniger im Büro, sondern meist beim Kunden. Ein klassisches Büro gab es auch gar nicht. Es gab Großräume, und man verband sich da mit seinem Rechner, wo halt Platz war.

“Bestimmen Sie Ihr Gehalt doch grad selbst!”

Noch so eine Überschrift, an die ich mich erinnere, denn der Clou der Firma war neben der freien Ortswahl und Zeiteinteilung, dass man den Fest- und Bonusanteils seines Gehalts selbst festlegen konnte.

Leider, leider müssen Sie mir das einfach glauben, denn ich habe keine Belege mehr davon. Jedenfalls blieb die Werbung nicht ganz erfolglos, denn sie fraß alles, d.h. verleibte sich alles ein, was es an Kunden gab, wuchs und wuchs und so wurde aus der Raupe Avinci die Puppe

Das änderte aber nichts an der Tonalität. Weiter wurde viel gearbeitet und noch mehr akquiriert. Und wie die Mitarbeiterakquise lief auch die Kundenakquise anders:

Statt auf Messen zu gehen, hat man selbst welche veranstaltet – und diese nannten wir dann passend zum Ursprung und Fortsetzung der Reihe, die es bereits bei Avinci gab:

Know how-Days.
Auch ganz, ganz besondere Veranstaltungen, die alles andere waren als IT im Sinne von “immens tranig”. Sie waren vielmehr “intensiv turbulent”. Selbstverständlich gab es die Möglichkeiten, sich über IT-Themen im Details zu informieren, aber vor allem gab es auch jede Menge persönlich Wissenswertes: umfangreiche Weinverkostung – unter Anleitung eines Sommeliers natürlich –, knitterfreie Businesskofferpackkunst, tadellose Benimmkurse und eine der größten Carrera-Bahnen, die zumindest ich in meinem Leben je gesehen habe (geschätzt: 15 Tischtennisplatten groß. Oder 20? Ungefähr so.) Die Idee war zu zeigen, dass diese IT’ler jenseits ihrer bits, bytes und Kauderwelschvokabeln sehr normale und lebenslustige Menschen waren.

Auch hier blieb der Erfolg nicht aus und die Entwicklung ging weiter. Es entpuppte sich aus Unilog Avinci, um im Bild des Schmetterlings zu bleiben …

Eine Firma, die nicht ganz sooo laut auftrat. Es war ein klassischer Merger, bei dem allerdings jede Seite auch ihre Seite einbringen durfte. Dazu zählte auch die jeweilige Werbeagentur. Es gab einen Pitch, bei dem von Konzeption, Strategie inkl. Mediaplanung sowie Kreation innerhalb eines vorgegebenen Finanzrahmen alles schon mal aufgezeigt werden sollte. Und was tat ich? Ich zeigte es ihnen.

Nebst klassischer Anzeigen, die singuläre Portfolio-Highlights innerhalb eines klar erkennbaren Aufbaus die Marke bekannt, beliebt und begehrt machen sollte (klassischer Job, der sich hinter nahezu jedem Briefing verbirgt), galt es dennoch, wenngleich im Auftritt nicht ganz so laut und provokativ, für ein IT-Unternehmen im B2B-Bereich forsch zu sein (“keck” und “pfiffig” war selbstverständlich als Tonalitätsvorgabe strengstens untersagt).

Und dazu habe ich jetzt Belege gefunden, unter anderem …

Das bezog sich darauf, dass diese Firma mit ihren Spezialistinnen und Spezialisten dazu beigetragen hat, dass die Raumsonde “Philae” 2014 sicher auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko landen konnte. Das Unternehmen war nur für die Landung zuständig. Für die Harpunen nicht. (Details …)

Persönliche Anmerkung zum Arbeitsprozess:
Das Detailbriefing zur Darstellung des Bereichs fand natürlich durch einen Spezialisten aus dem jeweiligen Bereich statt.

Als er mir von diesem Projekt erzählte, der gesamten Mission, der Idee, einen Kometen von hinten anzufliegen, eine Sonde darauf zu platzieren, sich an ihr festzuhaken und dann Bohrungen vorzunehmen, und ich in völliger Begeisterung immer wieder stammelte “Geil. Das ist ja wie in Armageddon.” – und das mehrfach hintereinander –, fand jener Experte das Projekt eher langweilig. Es entspräche ungefähr “der Komplexität, eine Kaffeemaschine zu programmieren”. Herrlich, oder? Und aus seiner Sicht war es das auch. Ich aber sah Bruce Willis …

Wir haben dieses von den vielen Projekten dann doch genommen und als er es dann fertig sah, fand er es auch “recht amüsant”. Und auch ihrem Projektpartner gefiel’s: der ESA.

(Was mir gefiel, war, dass ich die Sonde, als sie auf ihrem Weg zu diesem natürlichen Himmelskörper war, mal anmachen durfte und ein Sonnensegel ausklappen durfte. De facto waren das zwei Schalter mit zwei Leuchten darüber. Die eine Leuchte zeigte an, dass das Gerät auf der Erde funktionierte, also das selbige, und die zweite, dass das Signal an dem künstlichen Himmelskörper ankam. Vielleicht war es aber auch nur Zeitverzögerung. Ich fand’s trotzdem beeindruckend.)

Es ging also darum, nicht alles so bierernst zu nehmen. Selbst dann nicht, als es um Bier ging, …

… genauer: dem IT-gesteuerten Prozess, von der Ernte bis hin zum großen Ende, wenn Sie ihm die Krone aufsetzen können. Überhaupt Prozesse … nicht nur vor Gericht kosten die viel Geld, was eine Studie des Unternehmens bewies, die wir so bewarben:

Es geht also um viel Geld. Sehr viel Geld. Und in der Anzeige um so viel, dass Sie eine Weile brauchen, bis Sie überhaupt wissen, welche Zahl da steht:

Die Rede ist hier von Billionen, aber als Wort beeindruckt dies weniger denn als Zahl. Und es ging ja gerade da rum in der Außenkommunikation – wie eigentlich immer – mit Fakten inhaltlich und auch kreativ zu beeindrucken. Selbiges galt auch für diese Anzeige, die vor weit über 10 Jahren, also lange vorher entstand, bevor alle Welt von der “Klimakrise” sprach.

Das Thema war damals schon aktuell. Und das ist es heute auch noch. Wie auch Ausbildung – und weil wir hier mit HR-Anzeigen anfingen, wollen wir auch damit aufhören:

Diese Anzeigen erschienen in überregionalen Zeitungen, zum Teil haben wir sie auch animiert bei n-tv ins Fernsehen gebracht oder auf Kopfstützen in Taxis zu IT-Messezeiten. Letzteres war weitaus günstiger als ein Messestand selbst, z. B. auf der CeBIT, blieb aber länger und ablenkungsfrei im Blickfeld. :-).

Oder sie kamen im unternehmenseigenen Magazin unter mitsamt vielen anderen Geschichten zu den Projekten, Zahlen, Fakten und Menschen, die das Unternehmens aus- und besonders machen.

(Einfach aufs Bild klicken und sie sehen die komplette Ausgabe. Und Sie werden sehen: nichts Großes, nichts Überkandideltes, sondern einfach nur menschlich und fachlich überzeugend … Mir gefallen die Sachen heute noch alle sehr, sehr gut.

Aber wie das halt so ist – mit schönen Schmetterlingen. Sie flattern einem manchmal davon. Oder sie werden geschluckt. So auch in diesem Falle. Jetzt ist die Firma Teil eines noch größeren IT-Beratungsunternehmens: CGI Deutschland B.V. & Co. KG. Und ich erwarte stündlich ihren Anruf …


Ihren Anruf erwarte ich eigentlich sofort, denn jetzt mal Hand aufs Herz: Finden Sie das nicht gut? Wie man mit einer kleinen Idee und nicht so dem Riiiiiesenbudget eine recht gewöhnliche Sache ganz, ganz besonders darstellen kann?

Dachte ich mir. Und wenn Sie gerade keine Zeit oder Lust zu telefonieren haben, ist das auch kein Problem. Ich habe auch für diesen Fall vorgesorgt. Nutzen Sie einfach die von mir für Sie vorbereitete Rundum-Sorglos-E-Mail.

Ich freue mich auf Ihre Nachricht – auf dass wir auch Ihr Unternehmen entwickeln, genauer, um auch mit der Schmetterlingsanalogie zu enden: zu ent-larven …